Buch der Erinnerung
In Erinnerung an Heinz Walker ...
Schafe können sicher weiden wo ein guter Hirte wacht.
Name: | Walker, Heinz |
Geburtsort: | Stuttgart |
Geboren am: | 14.08.1935 |
Gestorben am: | 20.12.2006 |
Gestorben in: | Ehingen |
Für Heinz
Jahreswende 2006/2007Wenn ich nach Hause komme,
weiß ich,
dass Du nicht mehr da bist,
und gleichzeitig, weiß ich es nicht.
Es kann einfach nicht wahr sein.
Das gibt es nicht, dass Du tot bist und ich lebe.
Abends, bevor ich einschlafe, liege ich im Bett,
in demselben Bett, in dem ich so oft mit Dir lag und denke daran, was Du alles gesagt hast, was wir alles miteinander erlebt haben.
Wenn Du wieder leben würdest, was würden wir alles unternehmen.
Auch daran denke ich, was wir alles nicht getan haben, weil wir dachten, wir würden ewig leben.
Und nun bist Du tot.
Und die Welt ist kalt.
Und ich wede mich daran gewöhnen, ohne Dich zu leben in dieser Welt.
Warum lebe ich weiter?
Wie einsam ich bin.
Ich glaube ich kann auf den Tot nicht warten bis er kommt.
Ich werde ihm entgegengehen.
Ich kann nicht auf ihn warten.
Ohne Dich ist alles leer, alles tut weh.
Ich dachte nicht das Einsamkeit so ist.
Ich kann sie nicht mehr ertragen.
Ich gehe Dir entgegen.
Ich hab das Leben leid.
Nicht das ich daran glaubte,
dass ich dich morgen früh sehen würde,
ich kann nur nicht mehr leben - ohne Dich.
Februar 2007
Am Anfang, in den erste Wochen, da warst du immer noch bei mir.
Wir waren beisammen,
wenn auch nicht so wie früher.
Doch ich dachte ständig an Dich,
dacht, was Du denken würdest,
was Du gesagt hättest,
was Du mir raten würdest.
Doch die Zeit, die Zeit hat dich getötet.
Ich will nicht vergessen, wie du ausgesehen hast.
Ich will in meiner Hand nicht das Gefühl für Deine Hand verlieren, wenn wir Abends Hand in Hand saßen bei den Schafen auf der Weide.
Als Du auf die Reise giengst, konnte ich dir nicht folgen.
Und lag wach die ganze nacht und hatte Angst, Angst davor, aufzuwachen und Dich zu vermissen.
Langsam habe ich mich daran gewöhnt, ohne Dich zu leben.
Jetzt weiß ich, dass Du die Quelle warst, die Quelle meines Lebens, die nun versiegt ist.
Es gibt andere Menschen, ja, doch keiner ist wie Du.
Jeder ist, wie er nun einmal ist.
Und jeder hat ein recht darauf sich selbst zu sein.
Ich will nich einen, der so tut als wäre er Du.
Ich will auch nicht einen dazu machen,
dass er so ist wie Du.
Denn keiner ist wie Du,
keiner kann wie Du sein.
Jeder Mensch ist nur er selbst.
Und Du bist in mir geworden, der Du geworden bist für mich, in diesen Jahren, unseres gemeinsamen Weges.
Seit Du tot bist, ist alles anders.
Wie viel ein Mensch ist!
Und wenn ein Mensch wie Du stirbst,
geht die Welt unter.
Genau das ist es,
die Welt ist untergegangen.
Alles ist anders geworden, selbst die Sonne.
Nichts hat mehr kraft
Nicht gibt mehr Kraft.
Nichts schmeckt mehr.
Nichts lockt mehr -
nichts als das Nichts.
Ich werde weiter leben - Du in mir.
Mit er Sonne die mich wärmt,
mit dem Mond und den Sternen, die mir den Weg leuchten.
Liebes Grillhägnchen, ich bedanke mich für
Dein Vertrauen,
Deine Zuverlässigkeit,
Deine Selbstlosigkeit.
Für die Geborgenheit, die Du mir gabst, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr erfahren durfte.
Du hast meine 4 Kinder als Deine an- und aufgenommen.
Manchmal waren sie schwierig, aber nur manchmal.
Bewundernswert war Deine Entscheidung gegen die Hightech-Medizin, als Du Deine Diagnose erfuhrst.
Alle Einwendungen der Ärzte und von mir lehntest Du ab mit den Worten:"Nicht Sie/Du hast über mein Leben zu bestimmen, das tut ein ganz anderer."
In den letzten 2 1/2 Jahren verabschiedetest Du Dich von allen Deinen Weideflächen in Deutschland und Frankreich auf denen die Schafe sich satt fressen konnten, in deinen 55 Jahren als Wanderschäfer.
Ich staunte und freute mich über Gottes schöne Natur.
Am 25. April diese Jahres brachten die Kinder und ich dich zurrück in Deinen geliebten Schwarzwald.
Hier begann als 14 jähriger Dein Beruf als Wanderschäfer, den Du so liebtest.
Nie in Deinem Leben überlegtest Du, einen anderen Beruf zu ergreifen.
Deine
Eva-Maria (Mama)